Isabel Hornemann | Markenlogo

B2B-Marketing der Zukunft trägt Kurzhaar

Das B2B-Marketing der Zukunft trägt Kurzhaar: effektive Marketingstrategien & Lösungen für Marketing-Probleme im B2B

Im B2B-Marketing der Industrie ist es dringend notwendig, „alte Zöpfe“ abzuschneiden und überholte Denk- und Arbeitsweisen hinter sich zu lassen. Hier finden Sie eine Auflistung von „alten Zöpfen“ und warum ich empfehle, sich von diesen zu verabschieden:

Schluss mit "alten Zöpfen" im B2B-Marketing

Zopf Nr. 1: „B2B-Marketing ist eine Serviceabteilung.“
Zu oft werden Marketingteams in der Industrie noch als reine Serviceabteilung wahrgenommen. Sie sind mit operativen Aufgaben so stark ausgelastet, dass eine klare Strategie und ein roter Faden auf der Strecke bleiben.

 

Mein Tipp fürs B2B-Marketing:
Setzen Sie auf eine solide, zukunftsgerichtete Strategie. Denn ohne diese gibt es weder Innovation noch nachhaltige Veränderung – beides aus meiner Sicht unverzichtbar, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Marketing sollte strategisch verankert sein und als Treiber von Innovation und Transformation wahrgenommen werden.

Zopf Nr. 2: „Das war schon immer so.“
Diese Haltung ist ein typisches Todschlagargument, das Veränderung und Motivation im Keim erstickt. Solche Aussagen dürfen nicht unkommentiert bleiben, denn Schweigen wird in der Betriebswirtschaft schnell als Zustimmung gewertet.

Mein Tipp fürs B2B-Marketing:  
Halten Sie dagegen! Hinterfragen Sie solche Aussagen gezielt im Kontext der heutigen Marktsituation: „Helfen Sie mir bitte, Ihre Aussage im Kontext unserer aktuellen Herausforderungen und Marktbedingungen einzuordnen?“ Eine solche Frage deckt beispielsweise die Schwächen dieses Denkens auf und eröffnen Raum für neue Perspektiven. Denn: Fragen lenken Denken!

Zopf Nr. 3: B2B-Marketing in der Opferrolle
Statt sich in Selbstmitleid über die fehlende Sichtbarkeit im Unternehmen zu verlieren, braucht das Marketing Mut und Eigeninitiative.

Mein Tipp fürs B2B-Marketing:
Seien Sie mutig. Kommunizieren Sie proaktiv, welche Veränderungsprozesse im Marketing notwendig sind und welche konkreten Mehrwerte daraus für das Unternehmen entstehen. Zeigen Sie klar und messbar auf, welchen Mehrwerte das Marketing auf den Unternehmenserfolg leisten kann. Nur so kann sich das Marketing aus der Opferrolle befreien und eine Position auf Augenhöhe einnehmen.

Zopf Nr. 4: „Kann das Marketing mal schnell…“
Oder „Mach doch mal…!“ Theoretisch ja – praktisch oft eine schlechte Idee. Vielfach stehen Aufwand und Kosten solcher Ad-hoc-Anfragen in keinem Verhältnis zum resultierenden Nutzen. Warum? Blindaktionismus und  „Schnellschüsse“ führen meist zu keinem wirklichem Impact für das Unternehmen aber gleichzeitig zu hohem Aufwand gepaart mit einem frustrierten, wenn nicht sogar genervten Team, das mal wieder dazu verdonnert wurde, die „nächste Sau durchs Dorf zu jagen“.

Mein Tipp fürs B2B-Marketing:  
Starten Sie nicht direkt mit der Umsetzung, sondern gehen Sie vielmehr in den Dialog und machen Sie transparent, was eine solche Aktion mit sich bringt. Fragen Sie gezielt nach der zugrunde liegenden Problemstellung und zeigen Sie mögliche Alternativen auf die nachhaltig wirken.

Zopf Nr. 5: Gefährliches Halbwissen im Unternehmen
Im Marketing sprechen viele mit: Geschäftsleitung, Vertrieb, Produktmanagement, Service uvm. Oft herrscht die Meinung: „Marketing kann ja jede(r).“ Doch Marketing ist wie jede andere Disziplin ein anspruchsvolles Berufsfeld, das Expertise, Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Nicht alles, was einfach aussieht, ist auch einfach.

Mein Tipp fürs B2B-Marketing:
Seien Sie schlagkräftig und erklären Sie, warum Marketing mehr ist als „bunte Bilder und schicke Slogans“. Schon Arthur Schopenhauer hat treffend gesagt: „Sich kurzfassen können, bedeutet einen großen Wortschatz zu haben.“ Dieses Prinzip gilt auch im Marketing: Je durchdachter die Inhalte, desto wirksamer die Kommunikation. Marketing braucht Professionalität und Fachwissen – keine Meinungsdebatten.

Zopf Nr. 6: Hauptsache ein schönes Bildchen
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – das ist richtig, denn es kann vielseitig interpretiert werden. Doch im Marketing hat die Bildsprache eine strategische Aufgabe: Sie soll die Zielgruppe nicht nur visuell ansprechen und als Blickfang dienen, sondern sie gezielt zu den Kernbotschaften und Angeboten des Unternehmens führen.

Mein Tipp fürs B2B-Marketing:
Lassen Sie sich nicht verleiten, einfach ein „schönes Bild“ zu kreieren, ohne es im Kontext der Inhalte zu positionieren. Denn: „Content is King.“ Ohne eine klare, fundierte inhaltliche Basis kann keine zielführende Bildwelt entstehen. Für das Marketing gilt: Am Anfang war das Wort (Inhalt).

Die Zukunft des B2B-Marketings braucht Mut, Klarheit und das konsequente Abschneiden alter Zöpfe. Vorsicht vor den Pony-Frisuren, die manchmal die Sicht versperren und lassen Sie sich nicht zu Haarverlängerungen überreden. Marketing darf sich nicht mit alten Rollenbildern und überholten Denkmustern zufriedengeben.

Doch solche Veränderungen erfordern Zeit und Durchhaltevermögen. Fangen Sie am besten heute damit an, sich Schritt für Schritt von alten Zöpfen zu lösen. Lenken Sie durch (Hinter-)Fragen das Denken in ihrem Unternehmen in die richtige Richtung.

Auch interessant